Wir holen euch die Menschen ans Ohr, die im Gaming fest verankert sind, sich gerade erst im Spiel zurechtfinden oder hinter den Kulissen daran arbeiten, dass das Spiel weiter geht – Game Faces halt. Max – oder besser bekannt als Frodo, stellt die wirklich interessanten Fragen. Dabei geht es nicht nur um Profispieler und Nerds. Auch Entwicklergeschichten wollen gehört werden. Wir holen jede Woche einen anderen Gast an unser Mikrofon. Die Gaming Szene hat einen tollen Sound – lasst uns ihn anhören.
Folge 64 von „Game Faces powered by Blue”, dem Podcast, der sich rund um die bunte Gamingwelt dreht. Heute geht’s um das Verhältnis zwischen Fans und bekannten Persönlichkeiten. Frodo und Simon kennen beide Seiten und erzählen von ihren Erlebnissen. Außerdem geht’s um Mobbing in der Schulzeit und wie schlechte Erfahrungen die Persönlichkeit prägen können.
„Je aufgeregter der Gegenüber ist, desto mehr Interesse habe ich, ihm eine gute Zeit zu geben. Weil ich merke, für den ist es jetzt eine coole Begegnung, versaue es nicht, Simon.“ – „Man hat eine Verantwortung der Person gegenüber. Wer weiß denn, was sie damit verbindet? Wer weiß, was das mit ihrem Körper, mit ihrer Psyche macht, wenn man da jetzt ein Arschloch ist. Oder wenn man auch nur, und das passiert ja auch manchmal, dass man einen Scheißtag hat und sich im Nachhinein teilweise tagelang noch denkt, da hätte ich echt anders reagieren sollen.“
Was denkst du über Vorbilder/ Idole?
„Jeder hat Leute, bei denen er starstruck ist, ganz egal wer. Man hört das auch bei den ganzen krassen Schauspielern. Die hatten auch Momente, wo sie bei irgendeinem anderen Schauspieler waren, den sie immer gefeiert haben, wo sie dann kaum ein Wort rauskriegen oder so. Und du denkst dir echt, Leonardo DiCaprio kriegt irgendwo kein Wort raus? Jeder hat so seine ganz eigene Welt. Und ich glaube, wir alle brauchen Vorbilder und so was wie Fixsterne und Ziele, die sich aber durchaus ändern.“ – „Es gibt immer wieder Leute, die man feiert, aber man sollte vielleicht die Dinge feiern und nicht die Leute so sehr, weil das den Leuten nämlich auch Druck macht.“
Hast du über die Jahre einen Sinn dafür entwickelt, dass du merkst, wenn dich jemand erkennt?
Du selbst bist ja auch Fans von irgendwem, hattest du da eine besondere Begegnung?
„Ich finde immer noch, dass das die perfekte Interaktion gewesen ist zwischen mir und jemandem, den ich feiere. Und zwar Oliver Korittke. Ich bin mega der Bang Boom Bang-Fan. Alles an diesem Film ist genial. Es ist ein All-Time-Klassiker und Korittke hatte eine sehr gute Rolle gefunden und das ist Wahnsinn. Und dann war eine Party und ich sehe ihn dort. Diese Party war komplett voll und es gab wie immer um die Bar rum so eine Straße an Leuten, wo du dich reinstellst, dann wirst du so durch getragen. Dann habe ich mich in diese Straße gestellt und bin an ihm vorbei gequetscht worden und meinte: „Bang Boom Bang ist einer der besten Filme aller Zeiten“. Und war dann schon weg. Und bis heute denke ich, so hat er sich das wahrscheinlich gewünscht.“ – „In dem Fall glaube ich, hat ihm das gut gefallen, dass da jemand einfach nur schnell was Nettes dagelassen hat. Und dann war er auch schon weg.“
Wie reagierst du, wenn du erkannt wirst?
Hattest du auch mal ein schlimmes Fan-Erlebnis?
„Ich fahre in der S-Bahn und plötzlich springt jemand von der Seite vor mich und sagt Simon Krätschmer, du bist Simon. Das hat mich so kalt erwischt. Mit all diesen Leuten drumherum. Alle denken: Was geht jetzt ab? Das war mir so unangenehm.“ – „Auf jeden Fall habe ich gesagt „Ey, bitte nicht hier und kannst du nicht ein bisschen ruhiger sein“ und das hat die Person nicht interessiert. Und dann wurde es irgendwie unangenehm.“ – „Und später habe ich dann von dieser Person eine Beschreibung gelesen, wie das war. Wie arrogant ich war. Und dann denkst du, du hast wirklich den Schuss nicht gehört. Du hast einfach den Raum überhaupt nicht gelesen. Du hast es nicht gecheckt, was das Problem war.“ – „Bis heute denke ich daran. Fuck, hätte ich da mal anders reagiert. Das ist 15 Jahre her und immer noch denke ich daran, weil diese Situation so unangenehm war.“ – „Das hat mich früher wahnsinnig gemacht, dass Leute rumlaufen, die was Falsches von mir halten. Ich wollte die alle überzeugen. Das musste ich erst lernen, dass es auch Leute gibt, die dich einfach scheiße finden.“
Ich glaube auch jeder Bösewicht hat eine Geschichte.“ – „Aber auch jemand, der dich vielleicht mobbt oder mich in den Mülleimer steckt oder irgendwas, der geht dann vielleicht trotzdem nach Hause und ist wahnsinnig nett zu seiner Familie, ist hilfreich bei den Nachbarn, hat Freunde, die ihn lieben. Das kann ja alles irgendwie sein. Menschen sind sehr kompliziert und sind eben keine Abziehbilder.“
Lieber Simon, danke dir für die beiden Gespräche, für deine Offenheit und die persönlichen Geschichten, die du mit uns geteilt hast. Den grandiosen Sound von Max ‚Frodo‘ verdanken wir Logitech G und Blue. Wenn ihr weitere Folgen hören wollt, einfach hier entlang. Wenn ihr unbedingt einen Gast hier im Podcast haben wollt, schreibt uns oder Frodo bei Twitter mit #GameFaces und wir setzen alle Hebel in Bewegung, das möglich zu machen.