Am Anfang steht immer die Idee. Ein kreatives Konzept, ein Talent und das Bedürfnis, das alles mit der Welt zu teilen. Wie du all deine Kreativität mit möglichst vielen Menschen teilen kannst, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Einen elementaren Teil haben wir uns mit Content-Creatorin Fee Schönwald mal genauer angeschaut: Dein Plan. Das mag auf den ersten Blick ein wenig unromantisch aussehen, doch ein guter Plan ist das Fundament für deine Kanäle und deine Kunst, ganz egal ob es Gaming, Fotografie, Travel, Lifestyle, Backen oder sonst was ist.
Fee Schönwald weiß wie es geht. In ihren Masterclasses geht sie mit ihren Teilnehmer*innen darüber ins Detail, wie man sich als Creator*in bei Instagram eine große Community aufbaut. Vom Startpunkt, in welche Richtung angehende Creator*innen sich bewegen, über die Aufrechterhaltung des Kontakts mit der Community bis hin zum geschäftlichen Teil. Denn je aufwendiger und zeitintensiver die Inhalte werden, desto wichtiger wird auch der Gedanke an die Monetarisierung der Inhalte. Wir haben mit Fee gesprochen und die wichtigsten Punkte beim Management der eigenen Creator-Karriere festgehalten.
„Was ganz wichtig ist, ist, dass am Anfang eine gewisse Klarheit da ist und du dich wirklich damit auseinandersetzt, was dein Ziel ist. Daraus entwickeln sich auch alle anderen wichtigen Entscheidungen, die gefällt werden müssen“ steigt Fee Schönwald ein. Der Einfluss dieser ersten Entscheidungen wird sich immer wieder bemerkbar machen. Also: Worum soll es in auf deinen Kanälen gehen? Je spezifischer dein Inhalt, desto weniger potenzielles Publikum hast du zwar, aber dein Content ist so leicht zu kopieren. Je weiter dein Thema gefasst ist, desto mehr Menschen sprichst du potenziell an, hast aber gleichzeitig auch ein breiteres Feld an Creator*innen, die sehr ähnliche Inhalte produzieren. Wer ganz eindeutige Talente oder spezifische Hobbies hat, sei aktuell klar im Vorteil. „Reine Lifestyle Vlogger haben es mittlerweile schwerer, da es hier einfach schon zu viele gibt“, weiß Fee.
Hinzu kommt, dass besondere Hobbies und Talente häufig tendenziell mehr Leidenschaft in sich tragen, als der alleinige Drang das eigene Leben mit der Welt zu teilen. „Die Leidenschaft für deine Sache muss groß sein, besonders am Anfang, wenn man extrem viel Arbeit investiert und noch wenig dafür zurückbekommt.“ Aber auch später braucht es das Feuer für die Sache um kontinuierlich weiter zu machen und motiviert zu bleiben.
Reichtum und Ruhm sind dabei nicht die besten Ziele und Motivation. „Gerade finanziell gibt es da bestimmt schnellere, bessere und sicherere Wege“, lacht Fee. Aber Monetarisierung ist für sie natürlich auch ein relevantes Thema. „Wer wirklich gezielt Geld verdienen möchte, sollte sich auch darüber Gedanken machen, wie sich die Inhalte monetarisieren lassen. Es gibt ja mehr Wege, als einfach nur Product-Placements oder die übliche Ad-Revenue in Portalen wie YouTube.“
„Hab keine Angst, dich inspirieren zu lassen. Es hilft ungemein, bei anderen Accounts Dinge zu sehen, die man toll findet und auch machen möchte. Dabei ist es aber genauso wichtig, dass du siehst, wo deine Inhalte anders sind und in welcher Weise sie sich unterscheiden.“
Bei vielen Themen und Accounts kann man jetzt entscheiden, ob man Expert*in oder Weggefährt*in ist. Die Expert*innen eines Themas zeigen vor allem ihr Talent und bieten häufig auch irgendeine Form von Tutorial an. „Aber man muss nicht unbedingt DER Experte in einem bestimmten Thema sein um erfolgreich zu werden“, beruhigt Fee Schönwald. Man kann auch eine Art Weggefährt*in für die Community sein. Diese haben meist einen kleinen Vorsprung vor ihrer Community und nehmen sie mit auf die eigene Reise.
Auch hier gibt es natürlich eine Menge hilfreicher Tipps. Das sehen wir häufig bei Travel-Creator*innen, die gewisse Orte auch erst neu entdecken, aber mit ihren Erfahrungen schon viel für die Community tun und deren Fragen damit beantworten. Das funktioniert in anderen Themenbereichen aber ebenso gut. Wer selbst gerade Fotografie lernt, kann seine Fortschritte und neuen Erkenntnisse authentisch und lebensnah mit der Community teilen.
Bei all der Leidenschaft, die aus dir selbst in deinen Kanal fließt ist es wichtig, dass du dich damit auseinandersetzt, was deine Community interessiert und welche Fragen sie haben könnte.
„Das ist die große Herausforderung und auch das, woran die meisten scheitern: Durchhaltevermögen und Motivation. Wenn die große Anfangsmotivation ein wenig abflaut, gilt es, weiter zu machen“, mahnt Fee Schönwald. Häufig passiere es, dass ein neues Hobby oder ein viraler Inhalt einen großen Boost erzeugen, aber die Content Produktion sei eben nichts, was irgendwann „fertig“ sei, führt Fee weiter aus. Den Schlüssel um weiter dran zu bleiben sieht Fee ganz klar in der Motivation. „Wenn der Drang einfach so groß ist, die eigene Message nach außen zu tragen, der Welt die eigene Kunst zu zeigen, dann kann einen das auch länger tragen.“
„Es ist ein bisschen wie beim Sport – früher oder später kommen die Tage an denen man dann auch mal keine Lust hat. Da ist natürlich Disziplin gefragt. Was auch hilft, um diese Tage zu überwinden, sind vorproduzierte Inhalte. Wenn du an motivierten Tagen etwas mehr machst, hast du auch für die weniger motivierten Tage etwas in der Hinterhand, dass du ausspielen kannst“, schildert Fee ihr System, um kontinuierlich weiter Content zu liefern.
Für neue Inspiration und Ideen empfiehlt Fee, einen Schritt aus der eigenen Bubble zu machen. Wer auf YouTube Torten backt, sollte sich bewusst andere Inhalte anschauen, die nichts damit zu tun haben. „Das geht natürlich auch über Online-Inhalte hinaus. Alles, was sich nicht in der unmittelbaren Umgebung deines Kernthemas befindet, eignet sich gut für neue Impulse“, fasst sie zusammen und empfiehlt, sich selbst bewusst Zeit zu geben, neue Eindrücke in Ruhe beim Spaziergang, auf dem Balkon oder beim Duschen zu verarbeiten.
„Die große Herausforderung für Creator*innen ist es, gute Qualität mit einer gewissen Spontaneität zu vereinen. Die Community möchte in den meisten Fällen keinen auf Hochglanz polierten Image Film sehen, legt aber zunehmend Wert auf ein gutes Bild und klaren Sound“, nähert sich Fee der großen Equipment-Frage. Die gewohnte Qualität sei aber auch stark abhängig von Portal und Format. Während die Ansprüche an eine Instastory nicht besonders hoch sind, wird beim Feed schon mehr erwartet.
Während bei Streamern sauberer Sound und ein scharfes klares Bild angesagt sind, kennt die Community bei YouTube aufwendige Produktionen mit Multi-Kamera-Setups und insgesamt vielfältigerem Schnittmaterial. „Ideal ist es, wenn man sehr einfach und spontan hochqualitativ produzieren kann. Lange Setups können wertvolle Zeit kosten, in denen tolle Momente dann schon vorübergegangen sind. Wenn ihr mehr von Fee Schönwald lernen wollt, dann schaut unbedingt auf ihrem Instagram-Profil vorbei oder meldet euch für eine ihrer Masterclasses an, in denen sie auf jeden der angesprochenen Aspekte noch einmal intensiv eingeht und euch und eure Kanäle mit einer Unmenge an Know-How auf den richtigen Weg bringt.