Du singst fantastisch, bist ein*e begnadeter Gamer*in, oder einfach nur eine durchweg unterhaltsame Person und willst das mit der Welt teilen? Eigentlich geht das dank zahlreiche Social Media Plattformen und leistungsstarken Smartphone Kameras ganz einfach. Eigentlich – Genauer betrachtet braucht es aber doch etwas mehr um dein Publikum zu finden und zu erreichen. In unserer Creator-Toolkit Reihe geben wir dir mithilfe von Creator Stars wie Lara Loft, Fee Schönwald und Tomary das Werkzeug, was du brauchst um durchzustarten oder einfach dein Content-Creator-Game etwas aufzuleveln. Fangen wir aber ganz am Anfang an.
Bevor du dir einen Kanal bei Twitch, YouTube, Instagram, TikTok oder Facebook erstellst und einfach loslegst, solltest du dir darüber im Klaren sein, was du machen willst und wo diese Inhalte am besten hinpassen. Als Fotograf sind YouTube oder TikTok vielleicht nicht die idealen Plattformen um zu starten. Machst du Musik, sind Video-getriebene Plattformen wie YouTube und vor allem TikTok hingegen erste Wahl. Bei traditionellen Streaming-Formaten führt kein Weg an Twitch vorbei, aber es macht durchaus Sinn, besonders spannende Streams auf YouTube weiter zu verwerten.
Auch wenn es für so manche Creator*innen vielleicht funktioniert hat, sollte das Ziel Creator*in zu werden nicht dein Motor sein. Am Anfang sollte stets dein Talent, deine Leidenschaft für etwas Bestimmtes stehen. Die wichtige Frage ist also nicht „Was kann ich, damit ich Creator*in werde?“, sondern „Wie verwandle ich meine Leidenschaft in Inhalte?“. Gute Creator zeichnen sich dadurch aus, dass sie das, was sie tun lieben und es nicht machen, um reich und berühmt zu werden. Egal wie gut du dich verkaufst, wird die Community immer wittern, wenn deine Begeisterung für eine Sache nicht authentisch ist. Natürlich gibt es bei Vollzeit-Content-Creators auch Werbeinhalte, wo der finanzielle Aspekt eine große Rolle spielt, aber selbst auf diesem kommerziellen Level nimmt die Community Unterschiede wahr und merkt wenn ein Creator wirklich hinter dem Produkt steht oder nicht.
Überlege außerdem, in welchem Bereich du deinen Zuschauern am meisten Mehrwert du über dein Talent hinaus bieten kannst. Bist du besonders gut darin, Tipps zu geben und anderen dabei zu helfen, selbst besser zu werden? Vielleicht bist du aber auch der geborene Entertainer, erzählst unterhaltsame Geschichten und bringst deine Freunde regelmäßig mit deinen Anekdoten zum Lachen. In diesem Fall kannst du in deinem Konzept auch Raum für Improvisation und Kreativität lassen.
Kurzum: Werde dir darüber klar, in welchem Genre du dein Talent am besten präsentieren kannst. Bist du Gitarrist und willst einfach der Welt deine Musik und deine Skills zeigen, ist deine Reise eine ganz andere, als wenn du deiner Community beibringst, wie man Gitarre spielt.
Deine Zuschauer schalten deinen Stream nicht nur wegen deiner Inhalte ein, sondern auch, um dich zu sehen. Solltest du nicht gerade ein völlig neues Content-Konzept erfinden, sind deine Videos und Fotos auf der rein inhaltlichen Ebene austauschbar. Es liegt also an dir, deine Inhalte mit Leben und mit deiner Persönlichkeit zu füllen. Das kann durch deinen ganz persönlichen Charme geschehen, aber auch durch gestalterische Elemente und Gimmicks, die es so noch nicht gab.
Bestimmte Markenzeichen, „Macken“ oder Running-Gags steigern zusätzlich deinen Wiedererkennungswert. Das äußerst prägnante „Herzlich Willkommen“ von Tech-YouTuber Swagtab ändert zwar nichts daran, dass jeder andere in der Branche ebenfalls über das neue Iphone berichtet, aber für seine Fans gehört die gespielt holprige Begrüßung einfach untrennbar dazu und ist wichtig. Das kann ein bestimmtes Accessoire oder Outfit sein, eine Charaktereigenschaft, die du übertreibst oder ein Lieblingsausdruck, den du immer wieder verwendest. Frag einfach in deinem Freundeskreis nach, was ihnen an dir besonders auffällt und mögen.
Klar, eigentlich bekommst du viele Inhalte mit dem Smartphone aufgenommen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Insbesondere bei TikTok kommst du sehr lange und sehr gut mit deinem Smartphone einigem Ringlicht und einem Stativ klar. Aber insbesondere beim Streamen brauchst du doch etwas mehr Equipment. Du brauchst nicht sofort eine komplette technische High-End-Ausrüstung mit allem Drum und Dran – gerade zu Beginn würde das wohl auch jedes Budget sprengen.
Mit der Zeit lässt sich das Equipment ausweiten und aufrüsten. Priorität sollten für dich Webcam und Mikrofon sein, damit Bild und Ton von Anfang an sitzen. Gerade bei diesen beiden Punkten gehen wir mit tollen Creatoren noch gemeinsam in die Tiefe.
Damit dein Kanal einen Wiedererkennungswert bekommt, sind ein einheitliches Design und ein passender, leicht zu merkender Name sinnvoll. Du hast einen bestimmten Namen im Kopf, zu dem es eine Geschichte gibt? Umso besser – diese Geschichte kannst du deiner Community erzählen, sodass sie damit gleich etwas verbinden können.
Das Design umfasst Farben, Bilder und Schrift. Entscheide dich hier für wiederkehrende Motive, die zu dir und deinen Inhalten gut passen. Dieses Design kannst du dann für deinen Countdown-Screen, dein Overlay und Pausen-Screens verwenden. Grade wenn du in Sachen Design noch etwas unerfahren bist, gilt hier häufig: Weniger ist mehr!
Computer, Kamera, Mikro anstellen und einfach drauflos streamen? Auch wenn es sich bei vielen Streamern so anfühlt, steckt häufig sehr viel mehr Vorbereitung dahinter, als man denkt. Als Content Creator solltest du dir vor jedem Stream zumindest grob überlegen, was du tun und erzählen möchtest. Bereite dich gut vor und mach dir ein paar Notizen.
Du liebst Star Wars und Star Trek gleichermaßen? Du interessierst dich für Deathmetal aber liebst trotzdem Disney Musicals? Während deine Community das an deiner Persönlichkeit toll findet, dass du so vielseitig bist, sieht es bei den Contents ganz anders aus. Hier ist es wichtig, einen klaren roten Faden durch deine Inhalte zu ziehen. Backst du heute Kuchen und gehst morgen auf Weltreise, fällt es der Community schwer sich dauerhaft auf deine Inhalte einzulassen, da sie vor allem zu deinem Kanal zurückkehren, um das was ihnen bisher an deinen Inhalten gefallen hat, weiter zu sehen. Das heißt nicht, dass du immer das gleiche machen musst, aber es bewährt sich auf jeden Fall einem Thema treu zu bleiben.
Das war ein Überblick, was du am Anfang tun solltest, wenn du Content Creator werden willst. Damit ist die Frage „Wie wird man Streamer?“ aber noch nicht erschöpfend beantwortet. Denn um Streamer zu werden, brauchst du vor allem Ausdauer und Geduld. Es hilft, wenn du deine eigenen Streams aufzeichnest und hinterher noch einmal anschaust. So kannst du selbst sehen, was du eventuell noch verbessern kannst. Frag auch deine Freunde nach Feedback – sie sehen möglicherweise noch Aspekte, die dir selbst nicht auffallen. Schau dich außerdem bei anderen Content Creators und auf anderen Communitys um, was dir gefällt und was du nicht so gut findest. Auf diese Weise kannst du viel dazulernen. Der Erfolg wird sich erst mit der Zeit einstellen – lass dich also nicht unterkriegen, hab Spaß und bleibe am Ball.